Casper

VERLIEBT IN DIE STADT

FÜR 2024 KEHRT ER FÜR EIN EXKLUSIVES KONZERT ZURÜCK IN SEINE HEIMATSTADT. STATT IN BERLIN, HAMBURG ODER MÜNCHEN AUFZUTRETEN, STEHT CASPER AM 15. JUNI 2024 AUF BIELEFELDS GROSSER BÜHNE: DER SCHÜCOARENA. AUF DAS „VERLIEBT IN DIE STADT, DIE ES NICHT GIBT“-OPEN AIR FREUT SICH CASPER – DER EIGENTLICH BENJAMIN GRIFFEY HEISST – EXTREM. IM GEPÄCK SEIN NEUES ALBUM „NUR LIEBE, IMMER.“ – INKLUSIVE EINER LIEBESERKLÄRUNG AN BIELEFELD.

Sein neuer Song „emma“ – vor kurzem releast – war ein erster Vorgeschmack auf das Album, das am 24. November 2023 erscheint. Dabei hatte der Bielefelder erst ein Jahr zuvor mit „Alles war schön und nichts tat weh“ ein neues Werk präsentiert. Erstaunt ist er im Rückblick selbst. „Es ging unheimlich schnell. Ich bin immer mal ins Studio, hab gesagt ‚ich spiel euch Musik vor‘. Plötzlich gab’s einen Pool an Songs. Davon haben wir die Besten genommen. Vielleicht dauert es nicht immer drei Jahre bis zum nächsten Album.“ Und es gibt noch mehr Überraschungen. Casper, dessen Markenzeichen seine raue Stimme ist – ein Andenken an seine Screamer-Zeit in diversen Metalcore- und Post-Hardcore-Bands und eher laut als leise – singt. „emma“ – ein sehr melodischer Song – startet weich und leicht mit reduziertem Arrangement, zusammengehalten von nicht viel mehr als einer Akustik-Gitarre und dezenten Drums. „Reflexartig habe ich gedacht ‚das klingt, als ob man drauf singen muss‘“, verrät Casper, der zunächst vorsichtig experimentierte. „Das hat mich beflügelt und ein kreatives Fass aufgemacht.“

Geschrieben hat er „emma“ übrigens nach einem Gespräch mit einer Bekannten, die sagte, sie fühle sich verloren. „Verloren sein, ist okay. Auch, wenn es gesellschaftlich verpönt und verlacht wird. Weil man irgendwann Antworten findet. Die Frage ist doch, ob man überhaupt den Weg kennen und ständig an der eigenen Optimierung arbeiten muss! Ich wollte ein aufmunterndes Lied schreiben, leicht und gelöst“, erklärt Casper seine Intention und Haltung. Und so steht der Song – auch in seiner Entstehungsgeschichte – stellvertretend für das neue Album, bei dem Casper in einen neuen Arbeitsprozess hineingefunden hat. Weniger verkopft, aber dennoch mit wahrhaftiger Schwere und konzeptioneller Tiefe. „Ich habe nicht so sehr über das ‚Wie‘ nachgedacht, sondern aus dem Moment heraus einfach Musik gemacht und geguckt, was beim Songwriting passiert. Trotzdem ist diese Tiefe da, sie klingt nur viel leichter“, stellt er rückblickend fest.

2006 erschien das erste Album von Casper als Solokünstler. Der Durchbruch folgte 2011 mit dem Album „XOXO“. Die Platte stieg damals auf Platz 1 der deutschen Albumcharts und hielt sich – inzwischen mit dreifach Gold gekürt – fast ein Jahr lang in den Top 100. Dreifach Gold gabs dann auch für „Hinterland“ (2013). „Lang lebe der Tod“ (2017) schaffte ebenfalls den Sprung an die Spitze der deutschen Albumcharts. Mit dem exklusives Open-Air in Bielefeld erfüllt sich der mehrfach ausgezeichnete Musiker, den es in Bielefeld in den Bürgerpark an der Oetkerhalle, den Botanischen Garten, aber auch in die Bielefelder Altstadt oder hoch zur Sparrenburg zieht, einen Kindheitstraum. „Ein ganz großes Konzert in Bielefeld zu spielen, eine große Show, das würde mir die Welt bedeuten. Denn Bielefeld ist das, was ich Heimat nennen würde“, betont er. Den Draht zu seiner Stadt pflegt er. Vor allem aber ist Heimat für ihn ein Gefühl. Eng verknüpft sind damit Gerüche und natürlich ganz viele Erinnerungen, die ihn empfangen, wenn er in Bielefeld ankommt. „Wenn ich in Berlin aus der Bahn steige, passiert das nicht“, sagt Casper, der trotz zahlreicher Auftritte immer noch Lampenfieber hat. Was dagegen hilft? „Eine Stunde vor Konzerten drehen wir die Musikanlage auf, legen die Handys weg, mischen uns einen Drink, hören Musik und tanzen. Dann stellen wir uns alle im Kreis auf, halten uns und atmen tief ein und aus. Nach fünf Mal habe ich dann das Gefühl ‚das können wir machen!‘ und dann geht’s raus.“

15.6.24, 20:00 SchücoArena

Text: Corinna Bokermann
Foto: Björn Hoffmann

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