BIELEFELDER PHILHARMONIKER

GROSSE EMOTIONEN

DIE VORFREUDE AUF DIE KOMMENDE SPIELZEIT 23/24 IST IHM NICHT NUR ANZUSEHEN. ALEXANDER KALAJDZIC SCHWÄRMT IN DEN HÖCHSTEN TÖNEN. „GENIAL“, „AN FARBIGKEIT NICHT ZU ÜBERTREFFEN“, „DIE ABSOLUTE KÖNIGSDISZIPLIN“, MACHT DER BIELEFELDER GENERALMUSIKDIREKTOR SEINER BEGEISTERUNG LUFT. UND SO FOLGT EIN SUPERLATIV DEM NÄCHSTEN. FEST STEHT: ES IST EINE SPIELZEIT DER GROSSEN SYMPHONIEN. UND ZWAR MIT EINEM UNGLAUBLICHEN SPEKTRUM – AUCH AN EMOTIONEN.

Die Bielefelder Philharmoniker, die als Residenzorchester den symphonischen Mittelpunkt des hochkarätigen Programms bilden, sorgen ebenso wie renommierte Ensembles und Solist*innen – einige aus den eigenen Reihen – für zahlreiche Höhepunkte. Beethovens fünfte, Dvořáks achte, Mahlers dritte sowie gleich drei Brahms-Symphonien, dazu Schostakowitschs originelle fünfzehnte, stehen für die unglaubliche Spannweite. Zum Auftakt begrüßen die Bielefelder Philharmoniker und Pianist Daniel Ciobanu die neue Saison 2023/24 mit Pjotr Iljitsch Tschaikowskys „ohrwurmreichem“ ersten Klavierkonzert. Ein Stück wie gemacht, um Menschen zur „klassischen“ Musik zu verführen. Dmitri Schostakowitschs 15. und letzte Symphonie beschließt den Abend – ein eindringlich-nostalgischer Rückblick auf ein Komponistenleben voller Höhen und Tiefen. „Wenn der Saal danach nicht steht, haben wir etwas falsch gemacht“, bringt Alexander Kalajdzic seine Erwartung auf den Punkt.

Und der symphonische Tour de Force-Ritt verliert nicht an Fahrt. Die insgesamt neun Symphoniekonzerte im Großen Saal der Rudolf-Oetker-Halle liefern eine Fülle unterschiedlichster „Welt-Entwürfe“. Es ist Musik, die berührt, mitnimmt, zum Nachdenken und Nachspüren einlädt. So auch Giuseppe Verdis 1837 verfasste leidenschaftliche Messa da Requiem – eine „Oper in liturgischem Gewand“. Das gewaltige Werk bringen die Bielefelder Philharmoniker im 2. Symphoniekonzert gemeinsam mit dem Oratorienchor der Stadt Bielefeld, dem Opernchor und Solist*innen des Theaters Bielefeld auf die Bühne. Im 3. Symphoniekonzert präsentiert Violinistin Viviane Hagner Felix Mendelssohn Bartholdys jugendlich-frisches Violinkonzert d-Moll. Eingerahmt wird das Werk von Frederick Delius’ Liebeserklärung an die überwältigende Natur Yorkshires, den North Country Sketches, und Antonín Dvořáks melodienreicher achter Symphonie. „Frederick Delius ist ein Faszinosum“, erklärt Alexander Kalajdzic mit Blick auf den Spross der traditionsreichen Bielefelder Textildynastie. Geboren wurde der Komponist – damals noch unter dem Vornamen Fritz – allerdings im englischen Bradford und nicht am Rande des Teutos.

Die Leitung des 4. Symphoniekonzerts überlässt der Bielefelder Generalmusikdirektor schließlich Dirigent Christof Prick. Kein Unbekannter in Bielefeld. Noch bekannter dürfte allerdings das Anfangsmotiv bzw. die Tonfolge von Beethovens Fünfter sein. Die „Schicksalssymphonie“ wird im 4. Symphoniekonzert zusammen mit Paul Hindemiths Symphonischen Metamorphosen zu hören sein. Das Frühwerk des großen Klaviervirtuosen Frédéric Chopin bringen die Bielefelder Philharmoniker mit Pianistin Anna Fedorova im 5. Symphoniekonzert zum Klingen. Wehmütige Passagen wechseln sich mit jugendlicher Unverzagtheit in Chopins zweitem Klavierkonzert ab. Eingerahmt von Isang Yuns Fluktuationen und Bedřich Smetanas – dessen Geburtstag sich am 2. März 2024 zum 200. Mal jährt – Symphonische Dichtungen Richard III. und Wallensteins Lager.

Eine besondere Überraschung halten schließlich die drei Frühjahrskonzerte parat: Beim 6., 7. und 8. Symphoniekonzert spielen die Bielefelder Philharmoniker unter der Leitung einer bzw. einem der Bewerberinnen für die Nachfolge von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic. Das hat Tradition. Der oder die Kandidatin wird nicht nur das jeweilige Konzert leiten, sondern auch das eröffnende Musikstück auswählen. „Die Idee ist es, mit einem Stück zu sagen ‚das ist mein Steckenpferd‘“, so Alexander Kalajdzic. Bereits fest steht, dass Hornist Hartmut Welpmann im 6. Symphoniekonzert Wolfgang Amadeus Mozarts Flötenkonzert zum Leuchten bringt. Johannes Brahms’ erste Symphonie rundet das Programm ab. Im 7. Symphoniekonzert präsentiert Maximilian Randlinger Mozarts erstes Flötenkonzert – das heute zu den bedeutendsten und meistgespielten Werken der Gattung zählt. Es harmoniert mit der pastoralen Fröhlichkeit von Johannes Brahms’ zweiter Symphonie, die das Konzert beendet. Klarinettistin Susanne Heilig erweist Mozarts maßstabgebendes A-Dur-Klarinettenkonzert im 8. Symphoniekonzert ihre Reverenz. Ein Werk, das mit seiner Schönheit auch in der berühmten Filmromanze Jenseits von Afrika verzauberte. Johannes Brahms’ 3. Symphonie – von zeitgenössischen Kritiker*innen fast einhellig als die Beste betitelt – beschließt die „Überraschungskonzerte“. Den krönenden Abschluss der Saison bildet das 9. Symphoniekonzert mit Gustav Mahlers 3. Symphonie. Seine Dritte „Symphonie zu nennen“, empfand Mahler mit Blick auf den radikalen Entwurf übrigens als fragwürdig. Und doch hatte er nur konsequent weiterentwickelt, wofür Ludwig van Beethoven den Grundstein gelegt hatte.

Neben der orchestralen Fülle der Symphoniekonzerte finden auch intimere, kleinere Formate ihren Platz: Im Kleinen Saal der Rudolf-Oetker-Halle erklingen in insgesamt neun Kammerkonzerten besondere Werke mit verschiedenen Besetzungen und Stilrichtungen. Gefreut werden kann sich unter anderem auf Franz Schuberts Winterreise. „Wir werden sehr vielfältig aufgestellt in die neue Saison gehen, mit klassischen als auch progressiven Formaten“, verspricht Konzerthausdirektor Martin Beyer.
www.bielefelder-philharmoniker.de

Text: Corinna Bokermann
Foto: Christian R. Schulz

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