KÖPFE KÜSSE KÄMPFE

Nicole Eisenman

DIE AMERIKANISCHE MALERIN UND BILDHAUERIN (*1965 IN VERDUN, FRANKREICH, LEBT IN NEW YORK) WIRD NICHT OHNE GRUND ALS „JÜNGSTE ALTMEISTERIN“ BEZEICHNET. IN IHREN FIGURATIVEN GEMÄLDEN, ZEICHNUNGEN UND SKULPTURALEN ARBEITEN BEZIEHT SICH NICOLE EISENMAN AUF ELEMENTE DER MEDIEN- UND POPKULTUR, WIE COMICS, TV UND WERBUNG, ABER AUCH PORNOGRAFIE UND POLITISCHE SATIRE. GLEICHZEITIG SCHÖPFT SIE AUS IHREM REICHEN WISSEN ÜBER DIE PRAXIS UND TRADITION DER MALEREI SEIT DEM 15. JAHRHUNDERT.

Die Kunsthalle Bielefeld zeigt anhand von 80 Werken einen Querschnitt durch ihr Oeuvre, insbesondere Gemälde und Zeichnungen aus den frühen 1990er Jahren bis in die Gegenwart. Die als Kooperationsprojekt mit dem Kunstmuseum Den Haag, der Fondation Vincent van Gogh Arles und dem Aargauer Kunsthaus angelegte Ausstellung wird sich in diesen Institutionen fortsetzen. Aus deren Sammlungen nährt sich die Erweiterung der Ausstellung: In enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin werden die Arbeiten mit etwa 60 sorgfältig ausgewählten Werken der klassischen Moderne verknüpft. Neben international bekannten Künstlerinnen wie Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Man Ray und Paula Modersohn-Becker umfasst die Ausstellung auch solche, die national eine wichtige Rolle innerhalb der Künstlergemeinschaft spielten, wie Gerd Arntz in den Niederlanden, Alice Bailly in der Schweiz und Hermann Stenner in Deutschland. Einige der grundlegenden Fragen, die Nicole Eisenman aufwirft, sind seit der Neuzeit unverändert geblieben. Nach wie vor geht es um die Rolle des Individuums in einer anonymen Massengesellschaft, gefangen zwischen scheinbar unbegrenzten persönlichen Freiheiten und der drohenden staatlichen Regulierung. Inmitten dieser beunruhigenden Verschiebungen, die sich seit dem frühen 20. Jahrhundert vollzogen haben, findet die heutige Gesellschaft neue Wege, mit diesen Strömungen umzugehen. Die Suche nach einem Identitätsgefühl jenseits binärer Geschlechterrollen und sozialer Konventionen, die schon in der Moderne ein zentrales Thema war, wurde angesichts der sich rasant entwickelnden Wissenschaften der Robotik und künstlichen Intelligenz noch anspruchsvoller. Damals wie heute nehmen Künstlerinnen eine kritische Haltung sich selbst und ihren Zeitgenossen gegenüber ein, um durch ihre Kunst ein Gefühl der Ermächtigung zu finden, das alternative und utopische Lebensweisen anbietet.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Außerdem erscheint ein Katalog, der Anfang Dezember mit einem Künstlerinnengespräch zwischen Christina Végh und Nicole Eisenman präsentiert wird.

2.10.21- 9.1.22 KUNSTHALLE BIELEFELD
www.kunsthalle-bielefeld.de

Fotos: Courtesy Privatsammlung Berlin, Gaby und Wilhelm Schürmann

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