kulturextra

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Der Name ist Programm. „‘kulturextra‘ ermöglicht ein Extra an Kultur für unsere Stadt“, unterstreicht Kulturamtsleiterin Brigitte Brand. Seit 2001 trägt das Sponsorenkonzept erheblich dazu bei, dass das Kulturamt Bielefeld vielfältige und freie Kulturarbeit auf hohem Niveau anbieten kann.

Starke Wirtschaftspartner für starke Kulturarbeit. So lässt sich das Konzept auf den Punkt bringen. Initiiert wurde es von Brigitte Brands Amtsvorgänger. „Andreas Kimpel hat das Kulturamt damals neu aufgestellt und Programme ins Leben gerufen, die so nicht finanzierbar gewesen wären“, erklärt die Kulturamtsleiterin. „Gemeinsam mit Dr. Peter Ulrich, Niederlassungsleiter von Mercedes Benz hatte er die Idee für ‚kulturextra‘, die dank neuer Formate und Weiterentwicklungen bis heute trägt.“

Garant für Qualität

Für das kontinuierliche Engagement der Wirtschaftspartner ist Brigitte Brand sehr dankbar. Vier der Partner – BGW, Carolinen, Sparkasse Bielefeld und Stadtwerke Bielefeld – sind von Anfang an dabei. Böllhoff und dm inzwischen ebenfalls seit etlichen Jahren. „Als kreatives städtisches Amt sind wir ein Garant für Qualität, das wissen die Sponsoren. Und sie wollen etwas für die Attraktivität ihrer Stadt tun“, erklärt die Kulturamtsleiterin die langjährige Treue. Weitere Sponsoren, die ebenfalls bereit sind, sich langfristig zu engagieren, sind selbstverständlich willkommen.

Besonders überzeugt Brigitte Brand das Konzept, dass die Wirtschaftspartner nicht einzelne Highlights sponsern, sondern dem Kulturamt das Vertrauen für sein Gesamtprogramm schenken. So bleibt es in den künstlerischen Entscheidungen autonom, etwa bei der inhaltlichen Gestaltung der bekannten Veranstaltungsreihen „Kultursommer“ und „Kulturwinter“. Die Sponsoren wiederum profitieren von der ganzjährigen Sichtbarkeit, zum Beispiel durch Logis in allen vom Kulturamt herausgegebenen Print- und Werbemaßnahmen sowie auf Bannern und mit Ansagen vor Ort.

Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Ebenfalls auf Andreas Kimpel geht die Partnerschaft mit der BITel zurück, die gezielt eine eigene Reihe unterstützen wollte – ein Konstrukt aus den Anfangszeiten von Kulturextra. Beim Kinderkulturfest „Wackelpeter“ gesellen sich mit Radio Bielefeld als Mitveranstalter und der „Neuen Westfälischen“ weitere Co-Sponsoren und Medienpartner hinzu.

„Aktuell machen alle Sponsoring-Mittel zusammen 70 Prozent unseres Gesamt-Etats aus“, fasst die Kulturamtsleiterin zusammen. Dabei kommt ein weiterer, nicht zu unterschätzendender Aspekt ins Spiel: Wer Fördermittel einwirbt, muss einen Eigenanteil erbringen. Je höher der ist – den Sponsoren sei Dank – desto höher sind auch die möglichen Fördermittel.

Breitere Teilhabe

„Die zusätzlichen Mittel ermöglichen nicht nur mehr Programm, sondern auch breitere Teilhabe“, unterstreicht Brigitte Brand. Sie ist überzeugt: „Öffentlich geförderte Kultur hat die Verpflichtung, die Preise so sozialverträglich zu gestalten, dass es allen möglich ist, Kultur zu genießen.“ Eine ihrer ersten Amtshandlungen war daher die Einführung des 1-Euro-Preises für Bielefeld-Pass-Inhaber*innen.

Auch kostenfreie Veranstaltungen sind durch „kulturextra“ möglich. Veranstaltungen wie das Festival im Vogelviertel und der „Wackelpeter“ liegen Brigitte Brand besonders am Herzen. „Hier kommen viele Familien in Berührung mit Kultur, für die das nicht selbstverständlich ist“, unterstreicht sie. „Und bei Veranstaltungen wie dem Straßentheater auf dem Klosterplatz kommen Menschen oft zufällig vorbei und bleiben.“

www.kulturamt-bielefeld.de

TUBA


Sie ist das Instruments des Jahres 2024 und nach dem Horn, der Posaune und der Trompete bereits das vierte Blechblasinstrument, das auf diese Weise in den Fokus rückt. Sie ist das tiefste Blechblasinstrument und gehört zur Familie der Bügelhörner. 1835 – von Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz in Berlin patentiert – ging sie aus verschiedenen Vorläufer-Instrumenten hervor. Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein kürt übrigens seit 2008 jedes Jahr ein Instrument des Jahres.

Große Erwartungen


Die Realität des Steckrübenwinters 1919 in Berlin trifft in „Madame Dubarry“ auf das elegante Rokoko eines märchenhaft imaginierten vorrevolutionären Zeitalters. Ernst Lubitsch zeigt den Aufstieg und Fall einer jungen Hutmacherin zur Mätresse des französischen Königs und mächtigsten Frau Frankreichs. „Die Stadt ohne Juden“ von K. H. Breslauer hingegen ist ein Titel, der uns heute das Blut in den Adern gefrieren lässt. 1924 gedreht, nach fast 100 Jahren wiederentdeckt und restauriert, nimmt der Film zum ersten Mal überhaupt das Thema Antisemitismus auf und setzt es in eine satirische Dystopie von unfassbarer Hellsichtigkeit über die Hetze gegen Juden um. Anders als in der Realität wenige Jahre später geht die Filmgeschichte jedoch besser aus. Der Massenhysterie folgt die Ernüchterung. Ohne Juden wird alles schlimmer in Utopia. Weiter geht’s mit dem „Kino für Kurze“, einem amüsanten Kurzfilmprogramm für die ganze Familie, gefolgt von „The Goose Woman“.

Spektrum – JOSEF SCHULZ


So erhält die Architektur einen skulpturalen Charakter“, sagt Josef Schulz. Der erstaunliche Effekt zeigt sich, wenn selbst Bielefelderinnen das markante Sennestadthaus nicht auf Anhieb erkennen.

Alle Jubeljahre


Hoch die Tassen, Sekt kaltstellen und mitfeiern! Dass sich in dieser Saison die Jubiläen häufen, zeugt von der Vielfalt und Lebendigkeit der Bielefelder Kulturszene, aber auch von ihrem Durchhaltevermögen.