In Feierlaune
Bielefelder Philharmoniker
Die Saison 2025/26 wird eine besondere, denn die Bielefelder Philharmoniker feiern 125-jähriges Jubiläum! Unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors Robin Davis sowie weiterer herausragender Dirigent*innen erwartet die Besucher*innen ein Programm, das große Meisterwerke und spannende Uraufführungen vereint.

Den Auftakt macht das 1. Symphoniekonzert am 17./19.10.25 unter dem Titel „nobel“ mit Jennifer Higdons schimmernder „blue cathedral“ und Rachmaninows anspruchsvollem Klavierkonzert Nr. 3 – interpretiert von Dmytro Choni. „Als ich jung war, habe ich das rauf und runter gehört, das ist wunderschön“, sagt Robin Davis und schlägt bei der Pressekonferenz zur Programmvorstellung prompt ein paar Takte auf dem Klavier an. Edward Elgars erhabene 1. Symphonie komplettiert das Programm. Es folgt „(un)endlich“, das 2. Symphoniekonzert. Eine Begegnung von barocker Eleganz und zeitgenössischer Klangkunst – mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, Mozarts Symphonie Nr. 39 und der deutschen Erstaufführung „Planet“ der Komponistin Judith Weir.
Im Dezember präsentiert sich das 3. Symphoniekonzert „unberechenbar“ mit Brittens „Simple Symphony“, Haydns Cello-Konzert – gespielt von Torleif Thedéen – und Schostakowitschs packender 5. Symphonie. Ein besonderer Höhepunkt folgt im neuen Jahr: überbordend, fantastisch, gefährlich mit Sibelius‘ mystischer „Tapiola“ und Rautavaaras „Cantus Arcticus“. „Das ist ein Dialog zwischen Orchester und Vogelgesang und wird viel Spaß machen“, ist der GMD überzeugt. Außerdem erklingen Auszüge der „Peer Gynt-Suiten“ von Grieg in einer außergewöhnlichen Bearbeitung.
Grenzen zwischen Russland und Europa, Jazz und Klassik überschreitet das 5. Symphoniekonzert unter dem passenden Motto „grenzenlos“ mit Rimski-Korsakows „Capriccio Espagnol“, Kapustins jazzig-virtuosem Klavierkonzert Nr. 5 und Tschaikowskys „Pathétique“. Mit György Ligetis Oper „Le Grand Macabre“ wird im März die Bühne zur Lichtspieloper. „Ein Wahnsinnsstück“, wie Robin Davis begeistert ankündigt. Im April bringt das 7. Symphoniekonzert mit „The Great American Songbook Part I“ eine Hommage an die amerikanische Musikgeschichte – mit Werken von Gershwin, Copland, Florence Price und David Orlowsky als Solist. Part II erklingt übrigens einen Monat später im Rahmen der Jubiläumfeierlichkeiten – zugleich eine Hommage an den 250. Geburtstag der Unabhängigkeitserklärung der USA. Überhaupt steht der Mai ganz unter dem Motto des Orchester-Jubiläums. „Da wollen wir ganz groß feiern“, verspricht der GMD. Etwa mit dem Jubiläumskonzert am 3.5., aber auch mit dem 8. Symphoniekonzert am 15. & 17.5., in dessen Rahmen eine eigens für das Orchesterjubiläum komponierte Uraufführung von Componist in Residence Zara Ali erklingt. Außerdem stehen Tschaikowskys Violinkonzert (Solistin: Rosanne Philippens) und Beethovens bahnbrechende „Eroica“ auf dem Programm. Der Abschluss der Saison präsentiert sich „rauschhaft“ und setzt mit Richard Strauss’ „Metamorphosen“ für 23 Solostreicher und Bruckners monumentaler 6. Symphonie einen würdigen Schlusspunkt.
Weitere Infos im kostenlos ausliegenden Programmheft sowie im Internet.
www.buo-bielefeld.de/philharmoniker
Die Kammerkonzerte
Auch die Kammerkonzert-Saison 2025/26 verspricht besondere musikalische Erlebnisse. In diesem Jahr stehen nicht nur die Werke im Mittelpunkt, sondern auch diejenigen, die sie interpretieren: Alle neun Kammerkonzerte werden von Musiker*innen der Bielefelder Philharmoniker gestaltet – sowohl in der Konzeption als auch in der Aufführung. So entstehen Programme, die die individuellen Klangwelten und musikalischen Vorlieben der Orchestermitglieder widerspiegeln.
Den Auftakt macht am 27.10.25 ein Abend mit romantischer Kammermusik von Johannes Brahms und César Franck, deren Violinsonaten in einer außergewöhnlichen Transkription für Violoncello und Klavier zu erleben sind. Danach steht mit Horntrio und Holzbläserquintett eine vielseitige Besetzung im Mittelpunkt, die das breite Klangspektrum der Bläser*innen präsentiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Präsentation seltener Instrumente: So rücken im Frühjahr Oboe, Englischhorn und ihre klanglichen Verwandten in den Fokus, wenn die Oboengruppe der Philharmoniker ihr eigenes Konzert gestaltet.
Auch das Flöten-Klarinetten-Klavier-Trio Tastenwind lädt zu einer klanglichen Entdeckungsreise ein und kombiniert Musik von Barock bis Jazz mit literarischen Texten. Den Abschluss der Saison bildet am 29.6.26 ein Abend voller musikalischer Liebeserklärungen – an die scheinbar verborgenen Klänge und Instrumente, die dem Orchester zusätzlich Tiefe, Wärme und Farbe verleihen.
Das Festkonzert
Vor 125 Jahren entschloss sich die Stadtverordnetenversammlung von Bielefeld zur Gründung eines Städtischen Orchesters, das damals aus nur 36 Musiker*innen bestand. Inzwischen sind die Bielefelder Philharmoniker als Symphonieorchester mit 70 Mitgliedern aus 15 Nationen als inspirierender und lebendiger Klangkörper aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Passend zu ihrem Jubiläum stehen am 3.5.26. um 18 Uhr Werke auf dem Programm, die ebenso Jubiläen feiern: Gustav Mahlers Vierte Symphonie, vor 125 Jahren geschrieben, und Leoš Janáčeks Sinfonietta, die vor 100 Jahre ihre Uraufführung erlebte.